setzt sich aus Mitgliedern zusammen, die aus den verschiedenen Gemeinden und Kirchen des evangelischen und ökumenischen Bereichs kommen. Über ihre Arbeit in den Kirchen- und Gemeindechören hinaus haben sich die Sängerinnen und Sänger in diesem Chor zusammengefunden, um geistliche Musik „werkgerecht" aufzuführen. Unter dem Begriff „Werkgerechtigkeit" versuchen sie nicht nur den technischen und musikalischen Aspekt zu verstehen - dafür sind einem Laienchor naturgemäß Grenzen gesetzt - sondern eine Interpretation, die der gesamten Intention des Komponisten möglichst nahe kommt. Dabei wird die Einbettung der Komposition in die jeweilige Entstehungsgeschichte genauso beachtet, wie die spezifische Wortaussage: Geht es in der geistlichen Musik doch immer darum, die frohmachende Botschaft von Gott und Jesus Christus zu verkündigen.

1977 wurde die Kantorei von ihrem Chorleiter, Werner Seuken gegründet. Die Anregung dazu gab der Komponist und frühere Bundessingwart des Christlichen Sängerbundes Paul Ernst Ruppel. Nur zwei Jahre später konzertierte der Chor erfolgreich beim 100 jährigen CS-Jubiläum in der Stifts-Kirche in Stuttgart vor mehr als tausend Zuhörern.

Die Mitglieder sind in allen Teilen des Niederrheins und des Ruhrgebiets beheimatet. Alle drei Wochen wird in Mülheim an der Ruhr geprobt. Neben diesen regelmäßigen - langfristig festgelegten - Proben trifft man sich in unregelmäßigen Abständen zu Wochenendtagungen und zu Kompaktseminaren.

Die Stilrichtung ist nicht eingeengt. Im Gegenteil wird darauf geachtet, dass Chorwerke alter Meister und der Romantik ebenso zum Vortrag kommen wie moderne Kompositionen. Zwar liegt der Schwerpunkt auf a capella Singen, dennoch werden in größeren Abständen auch Oratorien und Kantaten aufgeführt, so 1983 einige Bach Kantaten, 1985 die Johannes Passion, 1987 die Matthäus Passion von J.S. Bach, 1992 der Messias von G.F. Händel (in deutscher Sprache) in Mülheim und auf einer Konzertreise in die neuen Bundesländer. 1993 hat die Kantorei eine Studioproduktion vorgelegt. Auf dieser CD - die aus Anlass des 80. Geburtstags des Komponisten Paul Ernst Ruppel entstand - sind unterschiedliche Titel von Swing über Kanons zum Mitsingen und Kantaten bis hin zu modernen Motettenkompositionen festgehalten. Eine zweite CD ist ein Livemitschnitt eines Weihnachtskonzertes vom 3. Dezember 1996. Die neueren Aufnahmen geben das Deutsche Requiem von Johannes Brahms wieder, welches in Zusammenarbeit mit dem Chor der Kreuzkirche in Chemnitz entstand, sowie das Paulus-Oratorium von Mendelssohn und das Weihnachtsoratorium von J.S. Bach (I, IV, V und VI).

Anlässlich der Konzertreise in die neuen Bundesländer kurz nach der Wende gestaltete sich eine langfristige Zusammenarbeit mit dem Collegium Instrumentale aus Chemnitz. Im Augenblick arbeitet die Kantorei intensiv mit dem Niederrheinischen Kammerorchester zusammen, das sich weit über die regionalen Grenzen hinaus einen ausgezeichneten Ruf erworben hat.

Konzertreisen führten den Chor nach Berlin, mehrmals nach Stuttgart, nach Norden und in die neuen Bundesländer. Eine 14 tägige Auslandstournee hat den Chor gemeinsam mit dem Orchester und den Solisten im April 2000 zum ersten Mal in den Westen Kanadas – u.a. nach Edmonton und Vancouver - gebracht. Dort konnte in drei Aufführungen der Messias von G.F. Händel vor insgesamt mehr als 3000 Zuhörern musiziert werden. (siehe Fahrtbericht).